Island – letzter Tag 25.06.2023

Es nieselt, der Himmel ist hübsch grau an unserem letzten Tag in Island. Wir verlassen Reykjavik und sehen auf der Fahrt in den Süden Trockenfischgestelle, halten an und ich mache ein Foto. Riecht nett hier, finden sehr viele Möwen auch!

Gleich daneben ist die Basisstation der Nordlichtbeobachtungen. Hat gerade zu, hat man wohl bei 23 Stunden Sonne nicht so oft. 😉 Sieht aber auf jeden Fall cool aus, oder?

Wir haben heute wieder viel vor, begeben uns in die momentan aktivste seismische Zone Islands.

Zuerst kommen die geothermischen Quellen, es riecht wieder nach Schwefel, blubbert, dampft und ist halt heiß.

Dann kommt der grüne See, der gar nicht so grün ist, aber bei grauem Himmel geht wahrscheinlich nicht mehr an Farbe.

Die kleine Kirche liegt etwas abseits, ist sehr fotogen, die Supermodell-Schafe finden das auch.

Bei unserer Umrundung der Kirche (die 2010 komplett abgebrannt war und originalgetreu wieder aufgebaut wurde), werden wir nicht mir Argus-, aber mit aufmerksamen Schafsaugen genau beobachtet.

Es folgt ein kleiner Abstecher an die raue Küste, tatsächlich war das bis Ende des 19. Jahrhunderts eine Fischerstation, mit Holzhütten, von denen noch Balken herumliegen, hier haben die Fischer ihre Boote ins Wasser gelassen. Oha, wenn ich die Brandung so sehe, war das ein richtiger Gewaltakt.

Rundherum nur Steine, Felsen, Kiesel, aber das Leben findet einen Weg. Mit einem klitzekleinen Grün kann viel beginnen….

Und was haben wir denn da auf dem Parkplatz – hier muss man vorsichtig sein, gehen und fahren. Das Loch scheint sehr tief zu sein und ist ganz bestimmt nicht das einzige in der Gegend.

Nächster Halt – Vulkanausbruch.

Dieser Vulkan ist 2021 und 2022 ausgebrochen, moderat, aber die Lava kühlt noch immer aus, auch aus dem Krater steigt noch zarter Dampf auf. Die Lavaschicht ist sehr dick, sieht gewaltig aus und interessant. Seit Mai diesen Jahres verzeichnen sie hier erneut vermehrt Erdbeben, was daraufhin deutet, dass ein nächster Ausbruch wieder kurz bevorstehen könnte. Historischen Aufzeichnungen und Beobachtungen zufolge kann eine ca. 100jährige Aktivphase beginnen, mit Erdbeben, kleineren oder größeren Vulkanausbrüchen. Das ist schon beeindruckend, so kraftvoll und naturgewaltig.

Wieder unten auf dem Parkplatz steht ein Motorrad, aus Neuseeland. Also tatsächlich von der entgegengesetzten Seite unserer Erde.

Der Fahrer spaziert dahinten in voller Montur auf den Berg. Naja, es regnet inzwischen schon kräftiger, da macht das Sinn.

Vom Berg wieder an die Küste, hier ist ein Ort, an welchem viele Schiffe im Lauf der Jahre gestrandet sind, die Wracks sind dort liegen geblieben und beschriftet. Irgendeine Sehenswürdigkeit braucht jeder Ort.

Jetzt kommt eine Felsenpool, auch schön, es schüttet wieder herzerwärmend. Die Brandung wirft hier viel Tang auf die Felsen, die Plattform und die Touristen, wenn man Pech hat. Kommt aber bei dem Regen auch nicht mehr drauf an.

Jetzt noch mal geothermische Quellen, hier ist eine mit kochendem Wasser, die Wasserdampfwolke sieht man schon in x Kilometern Entfernung.

An diesem Hügel hat in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ein Däne mit seiner lettischen Frau gesiedelt, ein Gewächshaus aufgebaut und als Gärtner gearbeitet. Er hat die da schon vorhandene Erdwärme genutzt, Trinkwasser konnte er aber nur aus Regenwasser und dem Kondensat des Wasserdampfes gewinnen. Das Wasser aus den Quellen ist sehr salzig, da sich hier Grund- und Meerwasser in der Tiefe im porösen Gestein mischen. Dann wurde ihm im wahrsten Sinne des Wortes der Boden zu heiß, er hat Haus und Geschäft aufgegeben, seinen früheren Beruf wieder aufgenommen und ist als Journalist nach Kopenhagen gezogen. Einen Teil des Fundamentes vom Wohnhaus kann man noch erkennen.

Da es jetzt wirklich wie aus Eimern schüttet, freuen wir uns auf den späten Nachmittag. Die blaue Lagune.

1,5 Stunden halten wir es aus, in dem warmen, sehr salzigen Wasser, es dampft wie verrückt, der Wasserdampf und die tiefhängenden Wolken gehen nahtlos ineinander über, so sieht man die tausend anderen Besucher nicht alle auf einmal, nur partiell um einen herum. Silikatmaske, Gratisgetränk, Dampfsauna, alles genutzt. Und er strömende Regen ist im Wasser auch gar nicht mehr so schlimm. 😉

Wieder raus aus dem Wellnesstempel der Superlative grüßen uns Aufkleber aus der Heimat. Alle anderen Lampen an dem Weg sind unbeklebt, nur die zwei leuchten mich an. 

Außenherum sind auch Becken, das Weiße am Rand ist kein Plastiküberzug, sondern das abgesetzte Silikat. Hier darf man aber nicht baden.

Nun ab ins Hotel, heute müssen wieder alle Koffer, Taschen, Beutel raus aus dem Auto, schnell zu Abend essen, dann Packen, Sachen für morgen rauslegen, Einchecken bei IcelandAir, Schlafen. 

Heute Abend haben wir sehr lecker gegessen, überhaupt ist diese Unterkunft eine der sehr guten, wenn nicht sogar die Beste bisher. Ein bissel schade, dass wir nicht zum Frühstück da sein können, aber der Rückflug startet um 7.35 Uhr, was heißt – um kurz nach 5 aufstehen, um 6 am Flughafen sein und Auto abgeben haben.

3.799 km sind wir gefahren, also Thomas aktiv, ich nur bei. Das war eine sehr schöne Reise, wir haben uns sehr gut und aktiv erholt, hoffen, es hält ein wenig an.

Island ist wunderschön, auf jeden Fall eine Reise wert.

Wir sitzen im Flieger, ich schreibe meine letzten 2 Texte, lade sie nachher auf der Rückfahrt von Berlin nach Hause hoch.

Ich hoffe, es hat Euch gut gefallen, dass Ihr an unserer Reise teilnehmen konntet, würde mich bei Gelegenheit über ein Feedback freuen.

Bis dahin – liebe Grüße an Euch alle!


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24.06.2023

Der Himmel am Morgen verspricht ja erst mal Gutes, man kann zumindest Berge sehen. Den Snaefellsjokull leider wieder nicht, aber dann ist es halt so.

Wir starten heute in Richtung Reykjavik, gleiches Hotel wie in der ersten Nacht auf dieser Insel.

Unterwegs noch schnell ein paar Pferde fotografiert, beim Morgenkuscheln.

In Reykjavik wollen wir zuerst in den Botanischen Garten, müssen dieses Vorhaben aber aufgeben, es ist partout kein Parkplatz zu bekommen. Es ist Samstag, für Island schönes Wetter (mehr als 5°C und es regnet gerade nicht), viele Familie nutzen das. Und nebenan ist eine große Festhalle, aus der Menschen in feierlicher Kleidung, mit Blume und Urkunde kommen, Menschen jeden Alters, mit hunderten von Autos auf jeglichen Parkplätzen rundherum. 

Na gut, dann eben doch gleich das Nationalmuseum. Es ist sehr schön, dafür, dass Islands Geschichte ja nur ca. 1100 Jahre alt ist, auch umfangreich. Ich zeig Euch mein Lieblingsstück – den kleinen Thor, den sie bei Ausgrabungen gefunden haben.

Die Figur ist aus Bronze und stammt aus der Zeit um 1000.

Das nächste Ziel ist das Saga-Museum, von dem ich ja dachte, es geht um Elfen, Trolle und so was, aber es ist ein Museum der isländischen Geschichte – quasi Nationalmuseum, nur mit Figuren (die sehr echt wirken, vor allem, weil ein dicker Mann zu atmen scheint, zumindest bewegt sich der Bauch so) und mit Hörgeschichte, da man einen Audioguide bekommt und einem alles Wissenswerte in einer halben Stunde erzählt wird.

Nach Tee, Kaffee und Kuchen checken wir im Hotel ein, es nieselt inzwischen, was uns natürlich nicht daran hindert, einen Stadtspaziergang zu machen. Unser Hotel liegt wunderbar downtown, alles sehr gut fussläufig zu erreichen, nach den 3 Wochen purer Natur kommt uns die Stadt sehr viel schöner, bunter, freundlicher und lebendiger vor als bei unserer Ankunft.

Ein paar Fotos von Streetart, an der Wand, auf der Straße, überall.

Selbst der Löwenzahn – anderswo hart bekämpft – hat hier eine eigene Straße.

Abendessen, dann kleine Runde, bleiben in einer Bar in einem ehemaligen Buchladen hängen, hier wird Livemusik gespielt, sehr gute. Der Buchladen musste 2020 schließen, so wie ca. 40% der Geschäfte hier in der Ecke, Pandemie und Straßenumbau zusammen forderte seine Opfer. Die Bar sieht noch original aus wie ein Buchladen, direkt neben mir auf einem Stapel lag Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“. 😉

Wir treffen super nette Menschen, aus Deutschland, Kanada, Island…. der Abend ist sehr lustig und lang.


Posted in Iceland 2023

23.06.2023

Unser Hoffen reicht nicht aus, auch noch am Morgen trommelt der Regen auf die Containerburg der Pension.

Und der Wind ist stetig wachsend. Frühstück, packen, der Weg heute führt ja um die Halbinsel. Der Vulkan versteckt sich, ich will nichts verraten – aber – das ändert sich heute…. ?

In unserem etwas schrägen Begleitbuch-Reiseführer steht, dass man Island in der Westrichtung beginnen sollte. NEIN! Wir sind ganz anderer Meinung. Wir finden es gut, in Richtung Osten langsam in die Abgeschiedenheit zu gehen und dann – sehr angenehm – zurück in die Annehmlichkeiten der urbanen Welt zu kommen.

Heute haben wir auf jeden Fall einen Sightseeing-Marathon vor uns.

Und das bei dem Wetter! Wir sind ja eigentlich glücklich, nur den Ausblick in eine Richtung (oder manchmal keine Richtung) zu haben, stelle man sich vor, der super schöne schneebedeckte Stratovulkan wäre noch die ganze Zeit da. Man wäre ja geradezu trunken vor Foto-Glück.

Wir haben heute 10 bis 12°C, sind auch froh, dass es nicht schneit… Trotz der Temperatur.

Selbst die Pferde, bis auf eines, stellen sich mit dem A….. zum Wind. Und zum Regen.
Die erste Wanderung des Tages führt zu einem wunderschönen Wasserfall, der ist sehr hoch, nur leider nicht so ganz sichtbar unter der fetten Wolkenschicht. Es nieselt, aber wir sind ja gut gekleidet.
Die zweite Wanderung, im gleichen Wetter, jetzt aber mit dünnerer Kleidung – es sind hier 11°C, nicht 5°C wie in den Westfjorden – führt zu einer Schlucht, nicht viel besser zu sehen, aber wir geben uns mit den Fotos Mühe und wollen dem Wetter auch ein bissel den Mittelfinger zeigen. Jetzt erst recht!
Der Blick aus der Schlucht nach oben – in den wolkenverhangenen Himmel. Trotzdem atemberaubend.
Das hier in Arnarstapi ist die coole Steinstatue von dem Troll, nach dem die Schlucht von eben benannt ist. Und hier nun die Geschichte dazu:

Rauðfeldar -Schlucht
Bàdúr Snæfellsás, halb Mann und halb Troll, lebte der Sage nach Ende des 9. Jahrhunderts mit seinen vollschlanken und gut aussehenden Töchtern in der Nähe von Laugerbrekka bei Hellnar, sein Bruder þorkeli in Arnastapi mit seinen beiden Söhnen Rauþfeldur und Sölvi. Eines Tages spielten ihre Kinder am Strand, als Rauðfeldur Bárðurs älteste Tochter, Helga, auf einem Eisberg schubste, auf dem sie der Sage bis nach Grönland trieb. Helga blieb zwar unverletzt, doch Baður war so wütend, dass er beide Brüder tötete. Rauðfeldur stiess er in diese Schlucht, die seitdem den Namen Rauðfeldar- Schlucht trägt und Sölvi stieß er vom Sölhamar-Kliff nicht unweit von hier. Nach diesem Vorfall ging Bàdúr in den Gletscher und verschwand für immer.

Wir erwandern dort an der Küste alles, was geht, so schöne Ausblicke, tausende Vögel, Wind, Regen, Vogelgeräusche, leider auch Touristen, naja, stimmt, wir sind ja selber welche… Und ich wußte nicht, worauf ich da stehe. Herr im Himmel! Zur Not hätten meine wundervollen bequemen roten Wanderschuhe zumindest den Rettungskräften den Weg weisen können. Oder auch nicht. Die Fallhöhe war massiv.

Wilde Küste, mit viel Wind hohen Wellen und ohne Worte.
Lavafelder oben und unten, Basalt überall.
Wellen und Gischt

Und am Leuchtturm eine Hütte, die schon seit alten Zeiten dort stand, verlassen und leer, vorher als „Salzhütte“ genutzt, jetzt eine Informations- und Erkundungshütte für Kinder. Überhaupt der erste Spielplatz rundherum für Kinder.

Hier ein Foto vom Foto, so sieht der schöne Snaefellsjökull aus. Ohne tiefhängende Wolken. Wir haben schon mittags keine Hoffnung mehr.

Wenn’s oben grau ist, gehen wir nach unten. In eine Lavahöhle.

Wieder oben tut die frische Luft sehr gut. Eine sehr schöne Erfahrung war – für mich – die absolute Dunkelheit, als alle Personen die Taschenlampen ausgeschaltet haben.

Weiter geht es, wir haben noch einen Vulkankegel im Visier. Saxhöll. Außen eine Metalltreppe mit winzigem Stufenmaß, breit aber niedrig, alles sehr leicht zu laufen. Wenn der WIND nicht wäre, kurz nach der Mitte breche ich ab, Thomas geht noch ganz nach oben, es lohnt sich aber auch nicht wirklich. Der Wind war mir zu böig und stark, Flachlandbewohner mit Höhenangst… ich war auch nicht die einzige.

Da, hinter den hier auflockernden Wolken im Windschatten, könnte der Vulkan sein. Ist er auch. Wir sehen ihn nur nicht. Grrrr.

Das ist das (bis heute) höchste Bauwerk Westeuropas, der Sendemast Gufuskalar bei Hellissandur. 412m hoch. Kopf in den Wolken.

Noch ein Wasserfall, jetzt kommt der Regen tatsächlich von der Seite.

Wir geben auf, fahren zurück, hoch in die Wolken, Sicht keine 20 Meter. Und genau jetzt sind wir froh, dass es nur Regen ist, kein Schnee, und dass die Schafe und Schwäne links und rechts Regen auch doof finden und lieber liegend auf gutes Wetter warten.

Kommen im neuen Guesthouse (nur 9 Minuten entfernt von dem gestrigen) an, in den Steinen vor unserem Zimmer brütet diese Vogelmama, mindestens 2 sind schon geschlüpft, später erzählt mir ein anderer Gast, mit der Kamera an der Tür, er ist schon seit gestern hier und da waren noch 4 Eier in dem „Nest“, wow. Und wir wurden angeschimpft von der Vogelmama, ja nicht zu nah zu kommen…. Haben wir nicht getan. Ich bin auf morgen früh gespannt.

Draußen schüttet es aus Eimer, immer noch, noch mehr.

Wir hatten hier das beste Essen bisher in Island, sauteuer, aber so lecker. Buffett, 95% Fisch, Muscheln, Meereszutaten, alles frisch und wirklich richtig gut.


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22.06.2023

Mal wieder – kleiner Nachtrag zu gestern – 21.6.2023 – die Mitternachtssonne zum Mittsommertag – einmal nach Norden in den Fjord und einmal nach hinten in die Berge. Taghell, blauer Himmel, Schlafen geht wirklich nur bei kompletter Verdunkelung.

Heute geht es raus aus den Westfjorden, auf dem Rückweg noch schnell die Holz-Baumstamm-Walflosse fotografieren.

Unsere Fähre ist nur eine Stunde entfernt, sie startet um 14 Uhr, wir haben jede Menge Zeit und es gibt hier in dem Umkreis nicht mehr viel zu entdecken. Überlegen hin und her, ich hab da was gelesen…

Bingo – von oben ist das jetzt nicht spektakulär, aber es wird mit jedem Schritt besser. Badezeug raus und los geht es!
Sehr warm, 10m Becken. Und tief genug zum Schwimmen, wir sind die ersten 30 Minuten komplett allein.
0,5°C wärmer als das grosse Becken.

Wir verbringen 2 Stunden dort, mit Schwimmen, chillen, quatschen, viele Leute kommen und gehen, nur 2 Holländer trauen sich zu uns. Es ist schön. Eigentlich ist schon Regen angesagt, es sieht auch fast so aus, aber der Himmel kann sich nicht entscheiden.

Thomas macht ein dramatisches Bild von der Fähre, ist bearbeitet, man könnte denken, die Welt geht gleich unter. So schlimm war es (da) noch nicht!

Und selbst im Hafenbecken schwimmen unsere kleinen Freunde – die Puffins – Papageientaucher.

Segelnde Möwe über einer spiegelglatten Bucht.
Papageientaucher schwimmend und fliegend mit Spiegelbild.
Der Schärengarten zwischen den Westfjorden und der Snaefellsnes-Halbinsel. Da hinten irgendwo unter den Wolken ist der Vulkan. Aber hier vorn sind diese Lavakonstrukte im Wasser.
Leuchtturm
Leuchtturm mit mystischer Treppe zwischen bewachsenen und unbewachsenen Basalt-Strukturen. Vögel überall.
Zwischenstop auf Flatey, viele Menschen steigen aus und ein, aber keine Autos. Wie Hiddensee, autofreie Insel.
Und wieder irre Basalt-Steine, ich kann davon gar nicht genug fotografieren.
Winziges Haus auf flacher Insel. Grasgedecktes Dach. Aber der Hit kommt gleich….

Ich hatte extra mein Teleobjektiv drauf, und schaut mal, wer da genauso faulenzt wie wir auf dem Schiff – Robben, Seals, ich war gar nicht sicher, ob ich mich verguckt oder „verfotografiert“ habe, erst heute Abend gab es dann bei der höheren Auflösung nach dem Herunterladen der Bilder mein Erfolgserlebnis. Yippi!

Leuchtturm auf sehr hohen Vogelfelsen.
Auch hier wird erst „hinten die Ente fett“, auf dieser Leuchtturminsel gibt es eine Schaffarm mit Wohnhaus, Stall und allem drum und dran. Nur keine Zäune, weil, die brachen die Schafe ja nicht. Und von der anderen Seite hat man das nicht gesehen und vermutet.
Thomas dachte von Weitem, dass wäre ein U-Boot.
Möglicherweise ist das ein Manöver?
Einfahrt in den Hafen von Stykkisholmur.
Mit Leuchtturm direkt am Hafenfelsen.
Noch mal die Fähre zum Abschied, und wahrscheinlich auch der blaue Himmel….
Da ist er, der legendäre Snaefellsjökull, unter Wolken, aber der ist morgen unser Zirkelpunkt, wir werden den nächsten Tag diese Halbinsel erkunden. Ob mit oder ohne Regen, Sch…. drauf. Wir hatten hier super schlechte Wetterprognosen, sehr oft sind sie gar nicht so gekommen. Warten wir es ab, nehmen es mit Humor und guter Laune. Im Moment sind wir im Restaurant unserer heutigen Unterkunft, das Meer vor der Nase, aber der Unterschied zwischen Wasser, Himmel, Wolken und ergiebigem Regen ist nicht sichtbar.

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21.06.2023

Der Wind hat heute ein klein wenig nachgelassen, aber wirklich nur etwas. Das Frühstück in der Pension ist ok, uns reicht es aus.

Wir wollen heute zum westlichsten Punkt Europas. Das geht leider nur über die eine „Straße“. Wir hatten ja bis jetzt schon viel Schotterpiste und auch Serpentinen, Abhänge und schmale Straßen. Aber das heute toppt alles. Wir sind beide soooo froh, dass uns nur ganz selten ein Fahrzeug entgegenkommt, und kein Bus oder LKW dabei ist. Ich hab immer mal von den Wegen und Straßen Bilder gemacht, vielleicht sammel ich die am Ende zusammen und stelle sie hier in den Blog. Heute ging mir jedenfalls der A….. auf Grundeis. Thomas war es zwischendrin auch nicht ganz geheuer, und das will schon was heißen.

Die Buchten mit dem karibischen Sandstrand sind unglaublich schön, wenn das Wasser und der Wind nicht so verflixt kalt wären. Sagte bzw. schrieb ich ja gestern schon.

Jedenfalls kommen wir an der Klippe an, der Wind pfeift hier fast wieder wie gestern. Wir begeben uns auf den Weg nach oben, die Wege sind mit 30cm hohen Seilchen an den Klippen „gesichert“, es wird alle 5m mit Schildern darauf hingewiesen, Kinder nur an der Hand, nicht zu dicht an den Rand, wegen der Puffin-Höhlen, die ja alles zerlöchern, auf den Wind achten, der hier unangenehm und gefährlich werden kann. Alles klar. Da macht das Wandern gleich dreimal so viel Spaß. Wir klettern hoch, drehen nur eine klitzekleine Runde und stiefeln wieder runter zum Leuchtturm. Die Fotos geben das gar nicht wieder, wie hoch und stürmisch das war. Und tausende von Vögeln.

Trodalk am Brüten
Tausende und abertausende Vögel

Anscheinend bewacht ein Troll diesen Ort.

Ein Rabe zieht seine Kreise an den Felsen, auf der Suche nach Beute. Die Seevögel versuchen, ihn zu vertreiben, aber am Ende hat er Erfolg. Ihr müsst vorn an den Schnabel schauen, da ist das gestohlene Ei. Eine Vogelmama weint, die andere füttert ihre Kinder.

Unterhalb des Leuchturms machen Robben ihre Vormittagsruhe. 

Thomas gibt heute echt alles, um ein perfektes Foto von den Robben zu machen. Die Schilder ringsum weisen extra darauf hin, dass man sich flach auf dem Bauch an den Rand robben soll, um nicht in die darunterliegenden Höhlen einzubrechen. Auf eigene Gefahr natürlich. Ich darf da gar nicht hinschauen….

Wir fahren wieder zurück, ich muss Euch unbedingt dieses kleine Häufchen Häuser zeigen, also nicht wirklich die Häuser, aber die Geschwindigkeitsbegrenzung.

Und wer das jetzt noch nicht begriffen hat – die meinen das hier ernst! Mit solchen Messern töten sie sonst Robben und kleine Wale! 😉

Wir fahren in die Bucht mit der kleinen Kirche und dem Hotel, trinken dort einen Kaffee – brrrr – der stand in den Kannen bestimmt schon seit dem Frühstück, ich weiß wieder, warum ich in diesem Urlaub nur Tee trinke – aber der Angestellte dort ist nett und erzählt uns dies und das. Er ist aus Tschechien, wie ALLE Mitarbeiter in ALLEN Hotels und Pensionen. Haben die Isländer ein Abkommen mit den Tschechen? Tausende von jungen Tschechen kommen jedes Jahr ab Mai oder April hierher um zu arbeiten.

Wir wollen einen großen Strandspaziergang machen, und das wird getan. Es ist wirklich so schön hier. Wenn der Klimawandel wirklich kommt und der Golfstrom dann nicht abreißen würde, wäre Island ein Gewinnerland! 

Hübscher Vogel, überall Brutgebiete, auch Eiderenten brüten hier. Da gehen wir natürlich nicht entlang.

Rückfahrt in die „Übernachtungsbucht“ – der Berg dort hat einen Hut auf, oder ein Beschützerhäubchen.

Wir fahren nochmal an den anderen Rand der Bucht, da war doch gestern irgendwo ein Leuchtturm? Eigentlich wollen wir beide diese engen Straßen an den Klippen nicht mehr fahren, versuchen es erst mal mit einem kleinen Spaziergang vor an den Rand. Der Leuchtturm ist nicht zu sehen. Aber schöne Panoramen. Und ausgefutterte Seeigel.

Also gut – wer das eine will, muss das andere mögen (oder ertragen). Wir fahren doch noch um die nächste Klippe und tada -> 

Am Leuchtturm kann man sich Milch mitnehmen. Seltsam, wieviele Menschen fahren hier vorbei und haben Behälter für Milch dabei? Die Straße ist da fast zu Ende…..

Direkt neben unserer Pension ist ein Museum, außen stehen Flugzeuge, Schiffe, alles sehr seltsam, innen gibt es Kaffee und Kuchen, sehr zu Thomas Freude, es gibt auch Tee, und wir machen einen Rundgang durch das Museum. Finden es beide sehr interessant, also nicht so wie interessantes Essen 😉 – sondern wirklich gut. 

Wir stellen auch fest, dass wir zwei mit vielen Gegenständen noch was anfangen können, aber ob das unseren Kindern auch so gehen würde? 

Sachen, die wir aus den Haushalten unserer Großeltern noch kennen und auch wissen, wie und warum man sie benutzt. 

Na gut, beim Thema Walfang, Vogelfallen und Puffinjagd sind wir raus, aber das ist ja gerade deshalb spannend. Ich hab nur zwei Fotos für Euch – die Schuhe aus Fischhaut, davon gibt es mehrere dort und auf den alten Fotos sieht man, dass die wirklich benutzt wurden.

Und oben in der zweiten Etage stehen 2 Särge. Ich sag doch – skurril.

1947 ist vorn an der Steilküste ein englischer Trawler gestrandet, im Dezember, viele Menschen sind gestorben in dem Sturm, über Bord gegangen. Einige haben sich an der Reling festgebunden und von oben haben das die Isländer gesehen, sich zusammengetan und von diesen extremen Klippen abgeseilt, die Männer mittels Seilwinden auf den Strand gezogen und dann wieder die ganzen Klippen hochgebracht. 3 Tage hat das gedauert. Im Dezember. Echte Helden!


Posted in Iceland 2023